Dialogbrücken zwischen religiösen und naturwissenschaftlichen Ansichten Vortrag bei der Mitgliederversammlung der ea-Württemberg im Sept. 2025

Auf unserer Mitgliederversammlung am 13. September habe ich einen Vortrag gehalten, der zugleich ein Einblick in die Arbeit des EAiD-Arbeitskreises „Glaube und Naturwissenschaft“ war. Das Thema ist uns allen vertraut: Wir leben in beiden Welten zugleich – mit dem naturwissenschaftlichen Weltbild, das unser Denken prägt, und mit dem Glauben, der unserem Leben Sinn und Richtung geben kann. Manchmal ergänzen sich beide Seiten, manchmal stehen sie spannungsreich nebeneinander.

Der Vortrag suchte nach „Dialogbrücken“. Drei Beispiele standen dabei im Mittelpunkt:

  • Zufall: Naturwissenschaftlich kann er Gesetzmäßigkeit wie auch fundamentale Unvorhersagbarkeit meinen. Theologisch kann er als Fügung verstanden werden. Beides widerspricht sich nicht – es sind Deutungen in verschiedenen Rahmen.
  • Dialogmodell: Michael Gerhardt zeigt in seinem Buch Firmament und Kosmos, wie Theologie und Naturwissenschaft über gemeinsame Bezugspunkte ins Gespräch kommen können, ohne ihre Identität aufzugeben. Eine Rezension dieses Buches ist in den evangelischen aspekten 3/25 erschienen. Der letzte Blogbeitrag enthält eine ausführlichere Version davon.
  • Brückenprojekt: Im Arbeitskreis selbst erproben wir, wie religiöse und säkulare Deutungen einander begegnen können. Drei Blogbeiträge sind in diesem Rahmen bereits erschienen: „Danken, Klagen, Bitten – religiös und säkular“, „Gott – der Partner unserer intimsten Selbstgespräche?“ und „Wahrheitssuche zwischen Sprachspielen“. Ein vierter Beitrag ist für den November vorgesehen. Er setzt sich mit der Vorstellung auseinander, Gott sei eine Vorstellung im Gehirn.
    Das Ziel ist nicht, Unterschiede zu verwischen, sondern Räume zu eröffnen, in denen wir unsere je eigene Sprache sprechen und zugleich das Andere hören. So kann sich der Horizont weiten, und wir werden reicher an Verständnis – auch für das eigene Leben.

Das vollständige Manuskript des Vortrags findet sich hier: Download Manuskript „Dialogbrücken“.

W. D.

 

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