Wenn ich die inzwischen über 20 Blogbeiträge Revue passieren lassen, frage ich mich, wohin uns unser Denk-Abenteuer führen mag. Ich muss zugeben, dass ich in diesem Sinne gar kein klares Ziel habe, wenn die Erkundungen nicht selbst bereits das Ziel sind: “Wenn ich in diese Richtung weiterdenke, wo führt mich das hin?“ Solange jeder Mitschreiber und Kommentator in dieser Landschaft seine “Lieblingsregionen und -blumen” haben kann und anderes eher skeptisch sehen darf oder auch mal eine allergische Reaktion zeigt, ist mir (fast) alles Recht. Die Vielfalt der Sichtweisen ist mir wichtig und eine Homogenität im Sinne von “wir glauben alle das Selbe” finde ich nicht mal erstrebenswert.
Eine gewisse gemeinsame Basis mag die Überzeugung liefern, dass der Blick durch einen rein materialistisch-naturalistischen Filter trotz der weiten Verbreitung Wesentliches vom Menschen – und vielleicht auch von der Welt – verfehlt. Dann sehe ich daran ausgerichtet zwei Zielrichtungen: Einmal der eigene Kontakt zu diesem “Wesentlichen” und zum anderen Ansätze, wie wir Menschen anregen und motivieren können, den Filter mal abzusetzen. Dazu müssten wir plausibel machen, dass er nicht nur Irreales ausblendet und so einen klaren (und vermeintlich vollständigen) Blick auf die Realität erlaubt (das scheint mir der Hauptgrund, warum Menschen diesen Filter tragen), sondern eben auch Wesentliches ausblendet und damit eine unnötige Verarmung beinhaltet. Dabei stehen wir als Christen unter dem Verdacht, “missionieren” zu wollen, also den Filter durch einen noch begrenzteren, “christlichen Filter” ersetzen zu wollen. Je nach Vor-Urteil, was dieser Filter sei, wird er als das größere Übel gesehen, welchen losgeworden zu sein wir uns erdreisten, als “Filter, der Wesentliches ausblendet”, zu verleumden. Um in dieser Lage angemessen kommunizieren zu können, sind wiederum der eigene Kontakt zum Wesentlichen und Reflexionen, die zwischen Blendwerk und Wesentlichem unterscheiden, eine Voraussetzung, zu der unser AK beitragen will.
Was uns aber vor allem eint, scheinen mir weniger die konkreten Inhalte zu sein, als vielmehr Sorgen in Bezug auf “giftige” Welt- und Selbstanschauungen und deren Auswirkungen auf die politische und ökologische Gesellschaftsentwicklung. Da sehe ich durchaus destruktive Tendenzen am Werk, denen ich gerne die Möglichkeit konstruktiver Haltungen entgegen setzen möchte. Das ist zwar, wenn ich so allgemein sprechen darf, ein zentrales Anliegen der EAiD (und vieler anderer) insgesamt, aber daran knüpft auch unser Arbeitskreis an.
W. D.
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