Unsere Welt bleibt ein Geheimnis Eine Collage

Geben naturwissenschaftliche Disziplinen auf die grundlegenden existentiellen Fragen der Menschen Antworten? Wenn nicht – denn wie könnten sie? – sind solche Fragen dann sinnlos?

Das wohl größte Mysterium des Universums: Wie kam es zum Urknall? Oder gleichbedeutend: Wie ist es möglich, dass es unser Universum gibt? Die Kosmologen haben schlicht keine Antwort darauf. Naturwissenschaft braucht eine Natur IN der sie forschen kann.

Schauen wir als Erdbewohner in den Sternenhimmel, spüren wir vielleicht ein grenzenloses Staunen, aber auch ein Erschaudern. Naheliegende Fragen drängen sich bei diesem überwältigenden Anblick auf: Wo kommt das her? Wo geht das hin? Was hat das Ganze für uns zu bedeuten? Was ängstigt uns daran so sehr? Warum sind wir hier auf diesem winzigen Planeten?

„Ich bin und weiß nicht wer, ich komm’ und weiß nicht woher, ich geh’ und weiß nicht wohin – mich wundert, dass ich so fröhlich bin!“ (Martinus von Biberach zugeschrieben)

Der unendliche, eisige Kosmos um uns herum gibt uns keinerlei Antwort. „Das ewige Schweigen dieser unendlichen Räume erschreckt mich.“  Der Mathematiker und Physiker Blaise Pascal beschreibt diesen Gefühlszustand nicht aus einer wissenschaftlichen Perspektive, sondern aus einer tief gefühlten existentiellen Betroffenheit.

Und wir alle können diese Betroffenheit spüren, wenn wir uns als Teil dieser unendlichen Räume verstehen und das Schicksal des Universums auch als unser Schicksal betrachten.

Menschen stellen besorgt oder neugierig existenzielle Fragen. Sie wollen wissen, woraus sie selbst und die Dinge auf der Welt bestehen, woher das Leben, vor allem auch ihr eigenes Leben kommt und was den Menschen wohl ausmacht.

Seit Jahrhunderten beschäftigen die Fragen nicht nur Philosophen:
Was ist Leben? Eine Ansammlung von Materie, die dann irgendwie… ja was?
Wie lässt sich unser Geist verstehen? Eine Ansammlung von Nervenzellen, die dann irgendwie… ja wie?
Wo lässt sich unser ICH, unser SELBST verorten?
Was ist der Sinn unseres Hierseins? Ist es belanglos oder gleichgültig, ob ich auf der Welt bin oder nicht?
Was bedeutet unser Tod?
Und schließlich die drängendste Frage: Lebe ich richtig?

Trotz weltweiter intensiver Forschungen bleiben die unlösbaren großen Geheimnisse: „Wir fühlen, dass selbst, wenn alle möglichen wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt sind.“ (Ludwig Wittgenstein)

Und so ist es in unserer säkularen Gesellschaft, in der Sinn- und Existenzfragen kaum noch in der Öffentlichkeit behandelt werden, auch heute noch naheliegend, nachdrücklich nach dem letzten „Warum“ und „Wozu“ und dem Sinn unseres Daseins zu fragen.

Spirituelle Suchbewegungen können zu diesen existentiellen Fragen ganzheitliche Perspektiven eröffnen. Ehrfurchtsvolles, einfühlsames Erschließen der Um- und Mitwelt eröffnet den Suchenden die Tiefe und Fülle der Welt und den Wertreichtum der eigenen Existenz.

M.S.

 

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