In der Erdzeitepoche des Holozäns, das vor etwa 11.700 Jahre begann und bis vor kurzem anhielt, konnten wir kreativ und tatkräftig unsere Böden bebauen und fruchtbar machen. Diese Epoche haben wir verlassen: wir sind durch unser ungebremstes Tun auf dem besten Wege in klimatische Bedingungen, die es auf der Erde das letzte Mal vor dem Holozän gab.
Weltweite Messwerte von 1901 bis 2012 zeigen lokal Anstiege der Durchschnittstemperatur bis zu 2,5 °C. Gegenüber vorindustrieller Zeit weist die aktuelle Temperaturentwicklung einen globalen Anstieg von 1 °C auf. Die Temperaturschwankungen der letzten 2000 Jahre waren durchweg regional begrenzt. Die gegenwärtige Erwärmung betrifft alle Erdteile und erfolgt mit großer Geschwindigkeit. Temperaturänderungen von 1 Grad nehmen wir lokal als unbedenklich wahr. Global ist 1 Grad jedoch folgenschwer. Es wirken viele Komponenten zusammen, die zum globalen Meeresspiegelanstieg führen. Seit 1875 beträgt er global 25 cm. Das globale Fakten- und Prognosewissen trägt der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC) zusammen.
Seit 1967 gibt es das Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft in Deutschland, das ein stetiges Wirtschaftswachstum als erstrangige Staatsaufgabe vorschreibt. Wie wirkt sich der Wachstumszwang als Staatsaufgabe auf die Nachhaltigkeit aus? Es liegt auf der Hand, dass bei einem stetigen Wirtschaftswachstum, das auf Güterproduktion beruht, der Energiebedarf niemals reduziert werden kann.
Das Wachstum des weltweiten Energiebedarfs übertrifft bei Weitem die Steigerung des Einsatzes regenerativer Energieträger. Weiterhin werden enorme Bedarfssteigerungen durch das weltweite Wirtschaftswachstum prognostiziert. Effizienzgewinne werden durch den sogenannten Rebound-Effekt wieder zunichte gemacht. Weniger Treibhausgas-Emissionen sind nur dann realisierbar, wenn der Energiebedarf weltweit sinkt. Noch immer werden mehr als ein Fünftel des weltweiten (Primär-) Energiebedarfs fossil gedeckt.
Emissionsreduktion ist technisch und technologisch möglich. Die Bewältigung der Klimakrise ist jedoch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und verlangt sowohl nachhaltiges Wirtschaften, als auch Menschen auf der ganzen Welt, die weniger Energie verbrauchen wollen.
Beherztes Handeln hilft.
M.S.
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WENIGER IST MEHR
Der Mensch macht sich die Erde Untertan,
getrieben vom ewigen Wachstumswahn.
Autos werden größer, Straßen breiter,
die Wälder dagegen schrumpfen weiter.
Es ist höchste Zeit für uns, zu handeln,
endlich uns’ren Lebensstil zu wandeln.
Was nützt uns Wohlstand und alles Geld,
wenn am Ende kollabiert die Welt?
Man produziert und produziert,
plündert Ressourcen ungeniert.
Gewinnmaximierung ist Pflicht,
die intakte Natur zählt nicht.
Börsenkurse steh’n im Fokus,
Umweltschutz in den Lokus.
Plastikflut und Wegwerftrend,
man konsumiert permanent.
Nur unser ständiges Kaufen
hält das System am Laufen.
Unser westlicher Lebensstil
taugt nicht als Menschheitsziel.
Die Jagd nach ewigem Wachstum
bringt letztlich den Planeten um.
Das oberste Gebot der Zeit
muss heißen Nachhaltigkeit.
Statt nur nach Profit zu streben,
im Einklang mit der Natur leben.
Zu viele Buchen und Eichen
mussten schon der Kohle weichen.
Retten wir den herrlichen Wald,
bewahren die Artenvielfalt.
Kämpfen wir für Mutter Erde,
dass sie nicht zur Wüste werde.
Der Mensch, dieses kluge Wesen
kann im Gesicht der Erde lesen.
Er sieht die drohende Gefahr,
spürt die Erwärmung Jahr für Jahr.
Homo sapiens muss aufwachen,
seine Hausaufgaben machen.
Wir alle stehen in der Pflicht,
maßvoll leben ist kein Verzicht.
Teilen und Second Hand der Trend,
Repair vor Neukauf konsequent.
Bei allem etwas Enthaltsamkeit,
nehmen wir uns die Freiheit.😉
Mit Tempolimit auf der Autobahn
und Emissionshandel ist’s nicht getan.
Für Energieerzeugung und Verkehr
müssen zukunftsfeste Lösungen her.
Die Umwelt schützen, Raubbau beenden,
das Anthropozän zum Guten wenden.
Ökonomie und Ökologie im Verein,
der blaue Planet wird uns dankbar sein.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen