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Untrügliche Zeichen am Himmel?

Der kreativ tätige, scheinbar allmächtige Mensch mit den unvorstellbaren technischen Möglichkeiten unserer Zeit steht kopfschüttelnd und ohnmächtig vor den Folgen seines Tuns.
Kein Ort mehr, der für unsere Kinder und Kindeskinder Zuflucht bieten wird:
Landstriche veröden, blühende Regionen vertrocknen,  Regenwälder sterben, Atommülllager strahlen  für die Ewigkeit.

Wir gewöhnen wir uns an das Unfassbare: ein Ende der menschlichen Geschichte wird denkbar.
Die von der Klimatologie und den Naturwissenschaften in Umlauf gebrachten Statistiken bleiben für  die meisten von uns nebulös, weil sie unsere Vorstellungskraft übersteigen.
Dass wir eher mürrisch und abweisend darauf reagieren könnte ein Indiz dafür sein, dass die Grenze des Zumutbaren bereits überschritten wurde.
Oder kann uns wer auch immer  vielleicht korrigieren?
Weiß da etwa jemand, dass die Welt in Kürze saniert sein wird und alles Reden über das globale Verhängnis Schnee von gestern werden wird?

Etwa 2050 wird im Norden der Zustand der Ozonschicht von 1980 wiederhergestellt sein, um 2075 herum auch über dem Südpol.
Doch wer hat überhaupt  Schuld an dem Ozonloch oder auch an dem Abschmelzen der Eisberge?
Bei wem können sich nachfolgende Generationen über die globalen Verwüstungen beschweren?
Wer würde Rechenschaft ablegen und wer sollte wem vergeben? Wer ist Kläger und wer ist Angeklagter?
Ist der Erfinder des Autos schuld oder vielleicht schon Adam?

Oder ist diese Schuld ein bloßes Strukturproblem, durch das Netz der gesellschaftlichen Abhängigkeiten anonym und damit nicht zu fassen?

Christliches Reden über Schuld bleibt auch heute noch im Personenhaften stecken.
In einem konfliktbeladenen Weltzusammenhang aber, in dem jeder, freiwillig oder unfreiwillig, am Gesamtsystem partizipiert, muss Schuldverstrickung über das Persönlich-Individuelle hinaus betrachtet werden.
Andererseits geht in der abstrakten Vorstellung von Kollektivschuld jeder Gedanke, ja jedes Gefühl von individueller Schuld ganz einfach unter.
Nur Einzelne können schlechterdings als Frevler erkannt und zurechtgewiesen werden.

Für immer mehr Menschen wird die Zukunft unter unserem Himmel dunkel und unberechenbar.
Fatalismus macht sich  breit.
Man überlässt  den Lauf der Dinge dem Schicksal oder irrationalen Kräften.
Wer aber oder was soll den Himmel und die Erde wieder herrichten?
Rechnen wir mit einem wie auch immer zu beschreibenden Gnadenakt aus anderen Sphären?

Doch wie lange hat die nichtversiegende Quelle allen Lebens – mögen wir sie Ganzheit, Natur, Sein oder Gott nennen – diese unermessliche Geduld mit uns?
Wie finden wir eine geistige, ethische und spirituelle Grundlage, um die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte durchzustehen?

MS

 

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