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Das Aus für den Frauenverband der EKHN

Evangelische Frauenarbeit darf nicht unsichtbar werden.

Der Reformprozess „ekhn2030“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sieht vor, die Stelle der geschäftsführenden Pfarrerin des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. ab 2027 zu streichen. Darüber hinaus soll die finanzielle Unterstützung um 75 Prozent gekürzt werden. Das bedeutet faktisch das Aus für den Frauenverband der EKHN. Was heißt das? Was ist geplant? Der Verband soll dem Zentrum Kindheit, Jugend und Lebenswelten zugeordnet werden. Was versteht die EKHN unter „Lebenswelten“ und warum soll der Frauenverband darin verschwinden, nein, unsichtbar gemacht werden? Vor allem soll über den Kopf des Frauenverbandes hinweg eine Neuaufstellung vorgenommen werden, die ohne dessen aktive Teilnahme durchgesetzt werden soll. Der Verband soll „ein Beispiel dafür werden, wie freie Verbände auch flexibler und gelegentlich gesellschaftlich angemessener reagieren können als die verfasste Kirche mit ihrem Apparat“. Diese Argumentation erscheint als hohle Phrase, um Ziele sprachlich zu begründen und in Worte zu verpacken, denn wie soll der Frauenverband in einem zukünftig zu bildenden Zentrum „Kindheit, Jugend und Lebenswelten“ überhaupt noch flexibler und angemessener reagieren können als bisher? Der jahrzehntelangen engagierten Arbeit des Frauenverbandes wird mit dieser sogenannten Neuaufstellung keine Wertschätzung gezollt und zudem ihre Zukunft vernichtet. „Die Arbeit des Frauenverbandes ist gerade in Zeiten, in denen rechte Einstellungen auch zu einer Rückkehr zu alten Rollenmustern führen, wichtiger denn je. Für diese Arbeit steht der Landesverband mit seiner Stimme als Dachorganisation für 15 Mitgliedsverbände, 174 Mitgliedsgruppen, 80 Kirchengemeinden und 310 Einzelmitglieder innerhalb der EKHN. Gerade deshalb gilt es, diese wichtige Arbeit für Gleichberechtigung, Frauenperspektiven und mehr Diversität in der Evangelischen Kirche zu erhalten.“ Aktuell sind deutschlandweit Gegenströmungen zu spüren. Es scheint, als soll diese Arbeit von und für Frauen innerhalb der Evangelischen Kirche wieder unsichtbar gemacht werden! Das führt zur Frage, welche Bedeutung dieser gesellschaftlich relevanten Arbeit von und für Frauen innerhalb der Evangelischen Kirche beigemessen wird?

Anbei finden Sie die Pressemitteilung der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau e. V.: Pressemitteilung: Mehr als 3.000 Frauen unterschreiben für den Erhalt von Pfarrstelle und Frauenverband

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