Eine Reise in die baltischen Länder zu Zeiten des Kriegs in der Ukraine mag erstaunen, manchen vielleicht sogar gefährlich erscheinen. Natürlich weiß niemand, wie die Situation im Sommer 2024 sein wird, aber eines ist sicher:
Wenn europäische Nationen grundsätzlich kämpferisch gegen eine russische Bedrohung eingestellt sind, dann sind es die baltischen Staaten. Sogar Schulklassen trainieren seit der Unabhängigkeit 1990/91 den “Heimatschutz”, und sie meinen es ernst.
Aus eigener Anschauung während meiner Tätigkeit als Deutschlehrerin am Deutschen Gymnasium in Tallinn (früher Reval) 2012-2014 kenne ich die anti-russische Einstellung der Bevölkerung.
Aber interessant erscheint mir auch die Brückenfunktion der drei ethnisch und religiös unterschiedlichen Länder zwischen katholischem Polen, protestantischem Schweden und dem orthodoxen Russland. Diese wird heute von den drei EU-Ländern nicht mehr wahrgenommen.
Jedoch ging der deutschbaltische Adel lange Zeit als Militär an den Zarenhof nach St. Petersburg oder als Wissenschaftler an die Russische Akademie der Wissenschaften, die alten Universitäten Vilnius und Tartu/Dorpat bildeten Generationen osteuropäischer Gelehrter, Akademiker*innen und Pfarrer aus, wohingegen es die russischen und baltischen Künstler*innen mehr an die Kunstakademien in Düsseldorf und München zog.
Ostpreußen und das Memelland waren einst Teil des Deutschen Reiches, was ihnen zum Verhängnis wurde, und bilden heute eine russische Exklave zwischen Lettland und Litauen.
Die Bezüge zu Deutschland sind also zahlreich, auch in der Gegenwart. Wir besuchen die deutschsprachige lutherische Gemeinde in Tallinn, die mit einem Stand auf dem Kirchentag 2023 in Nürnberg vertreten war, vielleicht auch die in Riga.
Nicht zuletzt besteht die freiwillige Option, an die russische Grenze nach Narva zu fahren, wo ein riesiger Kriegsgräberfriedhof an eine der größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs 1944 erinnert und die (offene) EU-Außengrenze von der Hermannsfeste aus eingesehen werden kann.
Die Kosten und Bedingungen finden Sie hier in der Reisebeschreibung. Der Preis gilt für 20 zahlende Teilnehmer*innen.
Ihre Anmeldung und alle Fragen richten Sie bitte formlos an
Dr. Katharina Städtler, Eichelweg 25, 95445 Bayreuth
Tel. 0921-35717 (AB)
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